3 Fragen an unseren EPI-Partner Brehm & v. Moers
Wir haben Marcus Sonnenschein (Fachanwalt für Arbeitsrecht, Partner in der Medienkanzlei Brehm & v. Moers ) gefragt, wie Brehm & v. Moers die aktuelle Zeit erlebt hat und wie sie ihren Klient*innen unterstützend zur Seite standen.
Welchen Mehrwert bieten Sie Ihren Klient*innen?
„Neben der klassischen juristischen Beratungstätigkeit im Medienrecht (insbesondere Film und Games), Markenrecht sowie Arbeits- und Medienarbeitsrecht ist uns vor allem der Blick über den ‚juristischen Tellerrand‘ wichtig. Neben einer hervorragenden juristischen Expertise ist in in der Film- und Games-Branche ein gutes Netzwerk, Branchenkenntnis und vor allem ein Gespür für die Produkte der Mandant*innen unerlässlich. Viele Berufsträger*innen in unserer Kanzlei sind nicht nur begeisterte Cineasten, Filmfreaks und Gamer*innen, sondern haben neben der juristischen Ausbildung auch entsprechende Berufserfahrung. So waren sie z.B. vor ihrer reinen anwaltlichen Tätigkeit selbst ‚beim Film‘ tätig, haben bei Sendern, Produzent*innen, Verwertungsgesellschaften gearbeitet oder in IT- und Gamefirmen gejobbt.
Unsere Verankerung in der Branche manifestiert sich zudem an den Lehrtätigkeiten, Aktivitäten in Aufsichtsräten, Stiftungsgremien und den diversen Engagements in Branchenverbänden und Institutionen, wie z.B. bei der Deutschen Filmakademie, Produzentenallianz, Game e.V., Europan Filmacademy, aber eben auch beim EPI.“
Welches Ereignis würden Sie, rückwirkend betrachtet, als erfolgreich für Ihre Kanzlei im vergangenen Jahr herausstellen?
„Dass es uns endlich mal gelungen ist, eine kleine Mandantenveranstaltung auf unserer Kanzleiterrasse zu machen und es ausnahmsweise mal nicht regnete! (lacht)
Natürlich sind es neben den vielen betreuten und gelungenen Projekten, den gewonnenen Fällen, usw. vor allem die Umstrukturierungen in unserer Kanzlei. BvM hat einen behutsamen Generationenwechsel eingeleitet und sich neu aufgestellt. Vor allem wurde das medienrechtliche Profil weiter geschärft. Mit Kai Florian Furch und Katharina Domnick sind zwei erfahrene Film- und Medienrechtler*innen auf Partnerebene dazugestoßen. Im Münchener Büro wurde Matthias Grundmann Partner, so dass das ‚Mittelalter‘ auf der Partnerebene deutlich stärker repräsentiert ist. Mit Isabelle Engelhard (Arbeits- und Medienarbeitsrecht) sowie Igor Rudolph (Games- und IT-Recht) wurde neuer Nachwuchs gewonnen. Die Kanzlei ist insoweit entgegen einem zu beobachtenden Branchentrend gewachsen.“
Wie haben Sie Ihre Klient*innen sicher durch die vergangenen unsicheren Monate geführt?
„Mit ‚BvM-Dauerdienst‘. Mit dem Abbruch vieler Produktionen und Projekte war der juristische Beratungsbedarf enorm. Während im Film- und TV-Bereich der Shutdown voll durchgeschlagen hat, konnte in anderen Branchenbereichen z.B. der Games-Branche einigermaßen weiter produziert werden. Im Arbeits- und Medienarbeitsrecht sorgten die Beratungen rund um Kurzarbeit/KuG zu einem enormen Arbeitsanfall. Die Ungewissheit, wie sich die Corona-Pandemie mit welchen Auswirkungen entwickelt, erforderte eine engmaschige Beratung ‚auf Sicht‘. Was in der vergangen Woche noch galt, war schon in der nächsten Woche obsolet.
Aber so dramatisch die Corona-Krise die Medienbranche getroffen hat, so intensiv und spannend war auch die Zusammenarbeit mit den Mandant*innen. Die Kommunikation hat sich gezwungenermaßen völlig neu gestaltet (Zoom, Teams, etc.) – ich kenne jetzt von einem Mandanten das Muster auf seinem Schlafanzugoberteil, weiß, wer welche hässlichen Kaffeetassen in seiner Küche hat, habe tolle Wohnzimmerdekorationen gesehen und viele meiner Mandant*innen wissen jetzt, dass trotz meines Umzuges vor 1,5 Jahren bei mir im Wohnzimmer immer noch eine nackte Glühbirne an der Decke hängt… (lacht).
Die Corona-Krise ist für die Filmbranche, die Produzent*innen und die Filmschaffenden ein Drama, doch stecken in ihr auch ganz viele neue spannende Ansätze und Innovationen.“
Wir danken Ihnen für das Gespräch.